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Baustellentagebuch

Große Steinstraße

Zehn Läden erzählen Geschichten

Apothekerin Heidrun Leimbach hat für die Ausstellung "Ausgraben" tief in der Geschichte der Victoria-Apotheke gegraben.
Apothekerin Heidrun Leimbach hat für die Ausstellung "Ausgraben" tief in der Geschichte der Victoria-Apotheke gegraben. Vorn ist ein Pillendrehbrett zu sehen. Fotos: Corinne Richert

Von Corinne Richert

Fünf Archäologen sind gerade dabei, Zeitzeugnisse vergangener Jahrhunderte am Joliot-Curie-Platz freizulegen. Dabei graben sie teils tief in der Erde, bei Wind und Wetter. Ganz anders "gegraben" haben Gregor Müller und Benjamin Schief: Die beiden künstlerischen Mitarbeiter der Burg Giebichenstein suchten in den vergangenen Monaten nach Artefakten in den Läden in der Großen Steinstraße.

Ausstellungsmacher Benjamin Schief und Gregor Müller mit Ricardo Noll vom Stadtbad an der Ausstellungskiste im Stadtbad.
Ausstellungsmacher Benjamin Schief (v.l.) und Gregor Müller mit Ricardo Noll vom Stadtbad an der Ausstellungskiste im Stadtbad.

Nun präsentieren sie ihre Fundstücke in insgesamt zehn Geschäften entlang der Großen Steinstraße in Ausstellungskisten, wie sie auch Archäologen verwenden. Zu sehen sind diese in den Schaufenstern dieser Läden:  

  • Fahrrad Focken
  • Optik Sander
  • Parade
  • Haarzone
  • Baustellenbüro
  • Victoria Apotheke 
  • Galenus Apotheke 
  • Naturelle  
  • TOBS 
  • Stadtbad

    

 Fundstücke aus dem Stadtbad an Original Eintrittskarten.
Ist Ihr Ohrring dabei? Fundstücke aus dem Stadtbad an Original Eintrittskarten.
Ein altes Stück Holzwasserleitung. Zu sehen im Baubüro, Große Steinstraße 69.
Ein altes Stück Holzwasserleitung. Zu sehen im Baubüro, Große Steinstraße 69.

"Wir haben auch gegraben", sagte Benjamin Schief zur Ausstellungseröffnung, "aber anders als die Archäologen". Ausgegraben und freigelegt haben die Ausstellungsmacher dabei Erzählungen und Geschichten aus den Häusern.

So sind etwa im Stadtbad Fundstücke vom Beckenboden oder aus Umkleidekabinen zu sehen: Verlorene einzelne Ohrringe beispielsweise, die nie jemand abgeholt hat.

In der Victoria-Apotheke gingen einst wichtige Leute ein und aus, die Chefin Heidrun Leimbach kann da einiges erzählen. Einen "Giftschein" gibt es hier zu bestaunen oder ein Pillendrehbrett. 

In den Räumlichkeiten des Spielzeugladens Tobs befand sich über mehrere Jahrzehnte hinweg der Friseursalon Baumann & Hederoth. Kennt den noch jemand? Ein Ehrenteller der Stadt Halle erzählt außerdem vom Bäderbetrieb "Frisiersalon Mitte", der bis 1995 in der Straße ansässig war.   

Und, und und...

Ein altes Mörsergefäß in der Galenus-Apotheke. Auch heute noch werden viele Armaturen und Rezepturen von Hand produziert.
Ein altes Mörsergefäß in der Galenus-Apotheke. Auch heute noch werden viele Armaturen und Rezepturen von Hand produziert.
Parfumflacons im Schaufenster des Bioladens "Naturell".
Parfumflacons im Schaufenster des Bioladens "Naturell".

Gehen Sie doch selbst mal auf Spurensuche! Die zehn beteiligten Läden sind jeweils mit einem Schild "Ausgraben" gekennzeichnet. Bis Frühjahr 2019 ist die Ausstellung zu sehen. 

Außerdem läuft auch noch bis 15. Januar 2019 unsere Stempelaktion "Kaufste Meiner, stempelt einer" - In der Großen Steinstraße einkaufen, Stempelkärtchen abstempeln lassen und mit etwas Glück eine Fahrt im Heißluftballon gewinnen oder einen anderen der attraktiven Preise im Wert von insgesamt über 1000 Euro. Alles zur Aktion hier.   

29.11.2018