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Pressemitteilung des Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV)
Änderungen im MDV-Tarif ab 1. August: Massive Kostensteigerungen erfordern Tarifanpassung – Investitionen für Kunden – Verschlankung im weiteren Angebotssortiment
Die Gesellschafterversammlung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) hatte im März Entscheidungen zu verschiedenen Tarifmaßnahmen getroffen und zudem eine notwendige Preisanpassung im Nahverkehr beschlossen. Die Änderungen treten ab dem 1.8.2024 in Kraft. Hiermit erinnert der MDV an die Neuerungen.
Die Ticketpreise für Fahrten im MDV-Gebiet steigen durchschnittlich um fünf bis acht Prozent. Der MDV folgt damit der bundesweiten Entwicklung vieler Verkehrsverbünde in der Fahrpreisgestaltung, liegt jedoch im Mittelfeld.
Für die ÖPNV-Unternehmen insgesamt ist es deutlich schwieriger geworden, die deutlichen Kostensteigerungen der letzten Jahre für den laufenden Betrieb und die ungeplanten tarifvertraglichen Lohnsteigerungen zu finanzieren. Zudem wirkt folgende Marktverschiebung: das preiswerte Deutschlandticket führt dazu, dass mehr Menschen den Nahverkehr nutzen. Bestandskunden sind häufiger unterwegs, der Neukundenzuwachs gestaltet sich aber im gesamten Verbundgebiet unterschiedlich. Bund und Länder gleichen jedoch im Wesentlichen nur die Preisabsenkungen aus, sodass sich die Nachfragesteigerungen nicht 1:1 in den Erlösen der Verkehrsunternehmen widerspiegeln.
Die Preisanpassung soll den Akteuren im MDV ermöglichen, das heutige Linienverkehrsangebot für die Fahrgäste trotz der sehr stark aufgestiegenen Betriebskosten weitestgehend abzusichern und die Investitionen für Kunden in Fahrzeuge, ins Netz oder in Angebote zu ermöglichen.
Alle neuen, ab dem 01.08.2024 gültigen Preise sind vorab auf der Webseite www.mdv.de/tickets/alle-tickets einsehbar.
Anpassungen im Produktsortiment
Die Finanzierung des AzubiTicket Sachsen durch den Freistaat läuft zum 31.07.2024 aus. Auszubildende in Sachsen können das bundesweit gültige Deutschlandticket für alle Fahrten im Nahverkehr nutzen und erweitern damit erheblich ihre Fahrtmöglichkeiten für nur einen Euro mehr. Zudem kann es als Jobticket über den Arbeitgeber angefragt werden, wodurch sich weitere finanzielle Vorteile ergeben.
Auch für Gelegenheitsfahrten ist erkennbar, dass zunehmend zum Deutschlandticket gegriffen wird und sich die Verkäufe in den regulären MDV-Tarifsegmenten verändert haben. Vor dem Hintergrund stark rückläufiger Verkaufszahlen wird das tarifliche Angebot zwischen Riesa und Oschatz, welches 2019 als Übergangstarif zwischen MDV und VVO eingeführt wurde, zum 1.8. eingestellt.
Service- Informationen für Fahrgäste
Für Fragen rund um das Angebot von Zug, S-Bahn, Tram und Bus im MDV-Gebiet stehen der kostenfreie Kundenchatbot auf www.mdv.de sowie das MDV-Infotelefon zur Verfügung.
Bereits gekaufte Fahrscheine behalten ihre Gültigkeit bis zum Ablauf des Jahres.
Informationen zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV)
Zum Verbundgebiet des MDV gehören die Städte Halle (Saale) und Leipzig sowie die Landkreise Leipzig, Nordsachsen, der Saalekreis, der Burgenlandkreis und der Landkreis Altenburger Land. Seit 15. Dezember 2019 zählen auch die SPNV-Strecken der Landkreise Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld sowie der Stadt Dessau-Roßlau zum MDV (MDV Nord). Mit einer Fläche von insgesamt 11.300 km² erstreckt sich das Verkehrsgebiet anteilig über die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und bietet 2,1 Millionen Menschen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die MDV-Verbundtickets gelten für S-Bahnen, Nahverkehrszüge, Busse und Straßenbahnen. Insgesamt 13 Verkehrsunternehmen sind tagtäglich im Dienst der Fahrgäste unterwegs. Dabei erbringen sie jährlich 80 Millionen Fahrplankilometer. Das sind 5 Erdumrundungen am Tag.
Der MDV ist ein Mischverbund, der sich aus Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen zusammensetzt. Der Bus- und Straßenbahnverkehr wird durch die Landkreise und die kreisfreien Städte Halle und Leipzig bestellt. Besteller des S-Bahn- und Zugverkehrs sind die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) sowie der Freistaat Thüringen.
26.07.2024
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