Am Steintor
- vorheriger Eintrag
- Eintrag 2 von 15
- nächster Eintrag
Erste Probefahrt durch die Luwu
Zu Betriebsbeginn ab 3 Uhr wird am Montag, 10. April, die erste Linie 12 wieder offiziell durch die Ludwig-Wucherer-Straße rollen. Damit dem nichts im Wege steht, steht allerdings allen am Bau Beteiligten ein anstrengendes Wochenende bevor. Denn seit Dienstag, 4. April, läuft ein sehr komplexer „Abnahmeprozess“. Mit dabei sind das Eisenbahnbundesamt, die Polizei, Vertreter aller Baufirmen, der Stadt und der HAVAG. Die Atmosphäre ist routiniert, aber auch ein bisschen aufgeregt. Denn die Gesamt-Baustelle muss bis in jede Kleinigkeit geprüft und verkehrstechnisch abgenommen werden. Bis Montagfrüh 1 Uhr wird durchgearbeitet.
Dazu gehört die Abnahme der Weichenheizung, Weichensteuerung und Weichensignale, der Lichtsignalanlagen, der Bahnstromversorgung, der Kommunikationsanlagen, der Gleisanlagen und der Fahrleitungen. Mit dem sogenannten „Turmwagen“ wird beispielweise prüft, ob der Fahrdraht an der richtigen Stelle ist“, erklärt Christine Wegner von der Bauüberwachung. „Nicht zuletzt prüfen wir die Schienenschmieranlage. Sie spritzt Fett ins Gleis und schützt so gegen Verschleiß und verhindert natürlich das Quietschen. Die Polizei hingegen prüft alle Straßenschilder nach gesetzlichen Vorgaben.
„Dieser Prozess ist technisch und logistisch sehr anspruchsvoll, ein sehr gutes Zusammenspiel ist unabdingbar“, weiß Gerd Blumenau, Prokurist bei der HAVAG. „Denn die modernisierte Anlage muss nun wieder in das Gesamtnetz der HAVAG eingebunden werden. Wie seit langem geplant, liegen wir auch mit dem Steintorplatz wieder minutiös im Plan. Trotzdem wir in ein städtebauliches Refugium, das älter als 200 Jahre ist, eingegriffen haben und sogar eine alte Brunnenanlage aus dem 16. Jahrhundert fanden. Das öffentliche Leben wurde zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Anlieger konnten zu jeder Zeit verkehren.“
Bis Juni wird noch offiziell in der Ludwig-Wucherer-Straße gebaut: „Den Straßenbahnverkehr haben wir vorzeitig wieder freigegeben, damit die Hallenser wieder Tramfahren können. Jetzt werden noch rechts und links vom Gleis auf beiden Seiten Rad- und Fußwege gebaut“, so Projektleiter Ingo Sterzing. „Eine Besonderheit am Steintor ist übrigens die schwingungsdämpfende Gleisanlage: Aufgrund des sehr weichen Untergrundes wirkt sie wie ein Stoßdämpfer.“
07.04.2017
- vorheriger Eintrag
- Eintrag 2 von 15
- nächster Eintrag