Merseburger Straße Nord
Abschnitt Merseburger Straße Nord fertiggestellt
Das Vorhaben Ausbau Merseburger Straße ist eines der bedeutendsten Projekte innerhalb des Programms STADTBAHN Halle zur nachhaltigen Verbesserung der ÖPNV-Infrastruktur. Maßnahmenträgerin der Baumaßnahme ist die Hallesche Verkehrs-AG als Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe.
Der Straßenzug Merseburger Straße Nord wurde in einer Komplexmaßnahme ausgebaut, d. h., alle Flächen, Anlagen und Leitungen wurden einbezogen. Der erste Ausbauabschnitt ist von der nördlichen Baugrenze in Höhe der Brückenrampen des Riebeckplatzes und im südlichen Abschnitt südlich der neuen Haltestelle an der Thüringer Straße begrenzt und ist ca. 970 Meter lang.
Mit der Einordnung eines stadtbahngerechten Bahnkörpers ist auch die komplette Neuaufteilung des Straßenquerschnittes in der Merseburger Straße und somit der Um- und Ausbau der Anlagen des Individualverkehrs, des Radverkehrs und der Gehwege in diesem Abschnitt erfolgt. Ebenfalls Bestandteil des Vorhabens war der erfolgte Rückbau der Fußgängerbrücke über die Merseburger Straße.
Inklusive der Zusatzmaßnahmen Dritter wurden ca. 24,5 Millionen Euro in diesen Bauabschnitt im Rahmen des Programms STADTBAHN Halle investiert. Die Baumaßnahme wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt (MLV) gefördert.
Verkehrsorganisation optimiert
Im Zuge des Bauvorhabens ist eine Veränderung der Verkehrsorganisation am Knoten Merseburger Straße/Rudolf-Ernst-Weise-Straße vorgenommen worden. Mit der Änderung der Verkehrsführung des Verkehrs auf der B6 in Richtung Leipzig wurde ein direktes Linksabbiegen in die Rudolf-Ernst-Weise-Straße ermöglicht. Dadurch entfällt die Umfahrung über die Turmstraße/Pfännerhöhe und die Merseburger Straße wird im Abschnitt bis zur Thüringer Straße entlastet. Dadurch erhöht sich auch die Lebensqualität in diesem Wohnviertel.
Unterirdischer Bauraum neu geordnet
Die neue Verkehrsführung hatte den kompletten Neubau der Lichtsignalanlagen, der Straßen- und Gleisentwässerungsanlagen, der Straßenbeleuchtung, der Bahnstromanlagen, Fahrleitung, der Kommunikationsanlage der HAVAG, der Vorwegweisung, sowie die Verlegung umfangreicher Leitungstrassen der Versorgungsunternehmen zur Folge.
Die veränderte Geometrie der Verkehrsanlage gegenüber dem Bestand bedingte eine Neuordnung des gesamten unterirdischen Bauraumes. Die Lage der vorhandenen Medientrassen korrespondierte größtenteils nicht mehr mit der zukünftigen Lage der Straße, der Gleise, sowie der erforderlichen Einbauten.
Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer verbessert
Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, besonders Radfahrer und Fußgänger, wurde verbessert. Die Fahrzeit der Straßenbahn wurde reduziert und mit einem barrierefreien Ausbau Behinderungen im Straßenbahnbetrieb beseitigt. Neben der Optimierung der Übergänge erhielten alle Haltestellen einheitliche angehobene Einstiege, Fahrgastunterstände, Sitzmöblierung und Fahrgastinformationsanlagen.
Alle Kreuzungen wurden optimiert. Die Verkehrsanlagen sind auch bei erhöhtem Sicherheitsanspruch leistungsfähig.
Straßenraum durch Neugestaltung aufgewertet
Außerdem wurde der Straßenraum durch die Neugestaltung aufgewertet. Es wurden hochwertige Materialien eingesetzt, insbesondere für die Oberflächenbefestigungen. Darüber hinaus wurden, soweit dies möglich ist, neue Baumstandorte eingeordnet bzw. Bestandsbäume integriert oder ersetzt. Es wurden mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Zum Erhalt der vorhandenen Bäume wurden umfangreiche Leistungen erbracht (z. B. Baumschutzmaßnahmen, Wässerungsaktionen, Handschachtungen und Bodenabsaugungen, neues Bodensubstrat, neue Baumscheiben).
Leistungsfähiger Abwasserkanal wurde gebaut
Im Vorlauf zu dem Ausbau der Verkehrsanlagen wurde im Auftrag der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft GmbH ab Ende Juni 2017 ein neuer Abwasserkanal im unterirdischen Kanalvortrieb neu gebaut. Der Kanal hat einen Außendurchmesser von 1,28 Metern, ist 550 Meter lang und verläuft in ca. 6 bis 8 Metern Tiefe.
Bauabschnitte erfolgten „unter rollendem Rad“
Um die Beeinträchtigungen für den gesamten Verkehr und die Anliegerinnen und Anlieger möglichst gering zu halten, erfolgten die Arbeiten in mehreren Bauabschnitten und Baufeldern. Die Gesamtmaßnahme des Ausbaus der Merseburger Straße Nord teilte sich in die Bauphasen 1 bis 4, welche sich an den wesentlichsten Verkehrsführungszuständen orientierte. In den einzelnen vier Bauphasen gab es weitere Teilbauphasen mit Anpassungen an Sperrungen und Baufelder. Somit waren auch mehrere Teilinbetriebnahmen für die Verkehrs- und Nebenanlagen erfolgt. Die gesamte Baumaßnahme erfolgte unter „rollendem Rad“, d. h. die Straßenbahn fuhr fast durchgängig und eine Fahrrichtung des KFZ- Verkehrs wurde aufrechterhalten. Durch die bauzeitlich bedingte eingleisige Befahrung der Bauabschnitte konnte für die Kundinnen und Kunden der HAVAG ein längerfristiger Schienenersatzverkehr vermieden werden.
Die Baumaßnahme wurden vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt (MLV) gefördert.