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Mansfelder Straße West

Beim Schilderspaziergang zur Elisabeth der Dritten

Brücken verbinden. Im Fall der Elisabethbrücke „Halle alt“ mit „Halle neu“. Die Saaleüberquerung an dieser Stelle hat schon seit Jahrhunderten eine große Bedeutung für unsere Stadt, so nah an Halles Marktplatz und den ehemaligen Salzsiedehütten, die einst Halles Reichtum begründeten, und als wichtigste Verbindung für den Handel Richtung Westen. Über die Elisabethbrücke gibt es viel zu erzählen, denn es ist schon der dritte Neubau, der an dieser Stelle errichtet wird. Federführend ist die Hallesche Verkehrs-AG, ein Unternehmen der Stadtwerke Halle, welche die Brücke im Rahmen des Programms Stadtbahn Halle baut. „Elisabeth die Dritte“, sozusagen ;). 

Bei einem Spaziergang entlang der Mansfelder Straße können Interessierte in die Geschichte der berühmten Straße eintauchen, auf Tafeln ist diese mit vielen Funden aus dem Stadtarchiv Halle und aus privaten Sammlungen sehr anschaulich dargestellt.

Eine Aufnahme mit strahlend blauem Himmel. Die sieben Tafeln mit historischem Hintergrund stehen nebeneinander. Gehalten werden Sie mit einfachen Holzrahmen.
Auf sieben Tafeln an der Haltestelle Saline gibt es Informationen zum Bauprojekt und zur Geschichte der drei Elisabethbrücken. (Foto: Stadtwerke Halle)

Gleichzeitig lässt sich der gewaltige Fortschritt an dem Brückenbauwerk beobachten und bummeln geht auch gut. Sämtliche Geschäfte und Einrichtungen haben auch während der Baustellenzeit geöffnet, das Wohn-Centrum Lührmann ebenso wie der Fahrradhändler Little John Bikes, reha Flex, der Supermarkt Norma oder das BWG-Erlebnishaus, um nur einige der größten zu nennen. Straßenbahnseitig sind alle gut zu erreichen mit den Linien 2, 9 und 10. Wir empfehlen, unbedingt einmal an der Haltestelle Saline auszusteigen.

Gemeinsame Aktionen

Mit den Gewerbetreibenden rund um die Baustelle sind übrigens gemeinsame Aktionen geplant, um Kunden auch während der Bauphase in die Geschäfte zu locken. Ein erstes Treffen dazu findet am, 24. Januar, um 18 Uhr, im Baubüro Mansfelder Straße statt. 

Eine Zeichnung mit grüner und oranger Farbe zeigt das historische Stadtbild. Links ist die Marktkirsche zu sehen. Um sie drumherum sind viele kleine Häuser mit orangefarbenen Dächern. Im Vordergrund die Saale und 2 Brücken.
Die Hohe Brücke aus dem 12. Jahrhundert war die erste Saaleüberquerung an dieser Stelle. (Quelle: Stadtarchiv Halle)

Elisabeth eins, zwei, drei

Eine erste Überbrückung der Saale wurde bereits 1172 errichtet, zu einer Zeit, als sich Halle von der Siedlung zur Stadt entwickelte. Die Mansfelder Straße war lange Zeit die wichtigste Verbindung gen Westen mit starkem Fuhrwerksverkehr. 1843 ersetzte eine neue Brücke die inzwischen baufällig gewordene Hohe Brücke. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. und seine Gemahlin Elisabeth (die Namensgeberin) weihten diese ein. 

Eine Zeichnung in schwatz weiß. Im Vordergrund die Saale, über die 2 Brücken gehen. Ganz rechts ist im Hintergrund die Marktkirche zur sehen.
Die Elisabethbrücke (rechts) zur Eröffnung 1843. (Quelle: Stadtarchiv Halle)

Im 20. Jahrhundert bekam die Mansfelder Straße eine zentrale Rolle im öffentlichen Personennahverkehr der Stadt, als Verbindung zur Halle-Hettstedter Eisenbahn ins Mansfelder Land, für Ausflüge in die Heide oder zur beliebten Pferderennbahn. 

Eine schwarz-weiß-Aufnahme: Mehr als 10 Männer stehen in Uniform vor einer alten Straßenbahn.
Aufnahme in der Mansfelder Straße/Ecke Herrenstraße von 1910. (Quelle: Stadtarchiv Halle)

Quasi „alle“ fuhren damals Bahn, Autos gab es so noch nicht. Viele ältere Hallenser können sich noch gut an die Halle-Hettstedter Eisenbahn erinnern. In der Mansfelder Straße befand sich einmal ein richtiger Bahnhof mit Wartehalle, Bahnsteigen, Gleisen und Lokschuppen. Heute fährt die Straßenbahn über das ehemalige Bahnhofsgelände neben dem Wohn-Centrum Lührmann. Die Züge fuhren parallel zur Elisabethbrücke über eine eigene Saalebrücke ins Mansfelder Land bis nach Hettstedt. 

Eine bunte Zeichnung. Eine Lok fährt auf der vorderen Brücke von rechts nach links. Auf der hinteren Brücke fährt eine Straßenbahn und ein kleiner blauer LKW.
Die ehemalige Halle-Hettstedter Eisenbahn, dahinter auf der Elisabethbrücke eine Linie 4 zur Heide. (Illustration: Peter König)

Der Bau von Halle-Neustadt ab 1961 änderte die Verkehrsflüsse in der Saalestadt. Immer mehr Pkw fuhren über die Straßen. Die Mansfelder Straße wurde zu einem Nadelöhr, bis zum Bau der Saalebrücke für die Magistrale rollte hier der gesamte Verkehr Richtung Westen. Der neue Stadtteil Halle-Neustadt wurde über eine neue Autobrücke an die Altstadt angebunden, die Brücke für die Straßenbahn („Elisabeth die Zweite“) wurde auf die Achse der Halle-Hettstedter Eisenbahn verlegt.

Ein schwarz-weiß-Foto. Gemacht auf der Elisabethbrücke. Autos und eine Straßenbahn fahren in beide Richtungen. Auch ein Fahrradfahrer ist zu erkennen. Auf beiden Seiten gibt es einen Fußgängerweg.
Verkehr auf der Elisabethbrücke um 1970. (Quelle: Stadtarchiv Halle)

Mitte der 1970er Jahre wird eine neue Elisabethbrücke gebaut, die die alle kennen.

Eine schwarz-weiß-Aufnahme von oben. Im Hintergrund ist das Stadtbild zu sehen. Im Vordergrund sind links und rechts die beiden Brücken.
Neubau der Saalebrücken Mitte der 1970er Jahre: Die neue Elisabethbrücke 2 lagert auf den 1945 errichteten Fundamenten der Eisenbahnbrücke. (Quelle: Sammlung Werner Schönfeld)

Ausführliches zur Geschichte finden Sie vor Ort auf den Tafeln an der Haltestelle Saline Richtung Neustadt.

03.01.2024