Heide-Nord/Lettin
Umsteigefrei in die Innenstadt
Von Corinne Richert
Blickfang und Anziehungspunkt des Bürgerdialogs in Heide-Nord am 11. März war ein XXL-Foto-Teppich mit der Ansicht von Heide-Nord. Hier hatten die Verkehrsplaner mit signalgelbem Klebeband markiert, wo möglicherweise die künftige Straßenbahntrasse entlangfahren könnte. Möglicherweise. Denn fest steht noch nichts. Die Stadt Halle und die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) als Maßnahmeträgerin des Programms STADTBAHN Halle hatten aufgerufen, sich frühzeitig in den Prozess des Baus einer Straßenanbindung des Stadtviertels in Halles Norden einzubringen. Zurzeit wird Heide-Nord mit Bussen erschlossen.
Pläne aus der Schublade geholt
Die Idee einer Straßenbahnverlängerung nach Heide-Nord ist nicht neu, erläuterte René Rebenstorf, Baubeigeordneter der Stadt Halle, in der Turnhalle der Heide-Grundschule. Schon in den 1980-er Jahren gab es diese Pläne. Allerdings wurden diese durch die politische Wende 1989 und dem daraufhin folgenden Bevölkerungsrückgang gestoppt. Gar von einem Abriss des Wohnkomplexes war die Rede. Da sich die Einwohnerzahlen in dem Stadtteil wieder positiv entwickeln und die Stadt weitere Bauflächen für Einfamilienhäuser erschließt, ist in den kommenden Jahren auch mit steigenden Fahrgastzahlen zu rechnen. Dieser Entwicklung will die Stadt Rechnung tragen und das Straßenbahnnetz ausbauen. Ziel ist, eine umsteigefreie Verbindung an die Innenstadt zu schaffen. Die Busverbindungen nach Dölau und Halle-Neustadt bleiben erhalten.
Umsteigefrei in die Innenstadt
Umsteigefrei mit der Straßenbahn bis zum Marktplatz, ohne erst den Bus zu nutzen - dafür warben die Stadt- und Verkehrsplaner. Die Trasse könnte nach derzeitigem Stand von Kröllwitz über die Nordstraße, den Heidering und die Waldmeisterstraße bis zum Kolkturmring führen. Die Endstelle wird nach derzeitigem Stand nahe der Halleschen Behindertenwerkstätten verortet werden. „Wir werden die Endhaltestelle aber so bauen, dass man jederzeit weiterbauen kann für künftige Generationen“, sagte Vinzenz Schwarz, Vorstand der Halleschen Verkehrs-AG.
Dieser Verlauf ist auch in früheren Planungen enthalten, wie im Generalverkehrsplan von 1985. Derzeit werden diese Bestandsunterlagen analysiert.
Wie geht es weiter?
„Die Ideen und Vorschläge des Bürgerdialogs werden nun ausgewertet“, sagte Erhard Krüger, Bereichsleiter Infrastruktur der HAVAG. In einem weiteren Schritt sollen Varianten und die Lage der Haltestellen untersucht werden. Bis Ende des Jahres will die Stadt gemeinsam mit der HAVAG und den beteiligten Verkehrsplanungsbüros für das Projekt eine Beschlussvorlage für den Stadtrat erarbeiten und Varianten für den Umbau vorschlagen. Frühestens in sechs Jahren ist mit einem Baubeginn zu rechnen.
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Dokumentation des Bürgerdialogs
23.04.2020