Gimritzer Damm
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Jeder Tag ist ein Endspurt
Von Corinne Richert
Am Gimritzer Damm laufen die Bauarbeiten zur Fertigstellung des Teilstückes zwischen Zur Saaleaue und Weinbergweg auf der Zielgeraden ein. Zumindest was die Gleise der Straßenbahn betrifft. Müssen sie auch. Das hochgesteckte Ziel, dass die Bahnen ab 15. Oktober wieder über den Gimritzer Damm fahren, will gehalten werden. Denn dann beginnen die Vorlesungen, Seminare und Praktika der vielen Studenten am Weinberg Campus. Im besten Fall haben sie von den Bauarbeiten bzw. den Einschränkungen im Nahverkehr gar nichts mitbekommen. Denn die Arbeiten an den Gleisen starteten erst zum Vorlesungsende Ende Juni.
Derlei Daten hat Jörg Linke vom Ingenieurbüro Scholz genau im Blick. Er hat die Bauoberleitung inne und ist quasi das Gesicht der Baustelle. Er sorgt dafür, dass auf dem zwei Kilometer langen Teilstück alles läuft. Jörg Linke: "Die Konzentration liegt derzeit auf der Fertigstellung der Gleistrasse, samt Fahrleitung und Bahnsteigen."
Der Gimritzer Damm musste dringend saniert werden, das Hochwasser im Jahr 2013 hatte immense Schäden verursacht. "Die Risse hat man schon in der Fahrbahn gesehen", erläutert Dr. Frank Greßler von pmp infra. Die Tragfähigkeit der Straße war nicht mehr gewährleistet. "Bis in 1,50 Meter Tiefe muss alles abgetragen und neu aufgebaut werden.
Nach Inbetriebnahme der Straßenbahn Mitte Oktober wird die Fahrbahn Richtung Rennbahnkreuz in Angriff genommen. "Eigentlich wollten wir da schon viel weiter sein", so Jörg Linke. Doch die umfangreichen Munitionsfunde aus dem Zweiten Weltkrieg während der Baggerarbeiten brachten den Zeitplan etwas durcheinander. Seite an Seite mit den Bauarbeitern arbeitete der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seinen Metalldetektoren. Die Baggerfahrer mussten sehr vorsichtig sein. Erdschicht um Erdschicht wurde zentimeterweise abgetragen.
Unter anderem wurden am Weinberg Campus in sechzig Zentimetern Tiefe ein Waffenarsenal aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, darunter 25 Handgranaten, mehrere hundert Schuss Infanteriemunition sowie sechs Panzerfäuste. Das ist nicht ohne und weckte auch großes Medieninteresse.
Der Fund ist gehoben, die Arbeiten gehen weiter. Endspurt ist angesagt. Am Ende wird es auch für die Autofahrer besser sein: "Die Fahrbahnen sind künftig getrennt. Die Straßenbahn fährt in der Mitte. Das wird auf jeden Fall entspannter", ist sich Jörg Linke sicher. Im Herbst nächsten Jahres werden neben der Straßenbahntrasse Bäume gepflanzt. Es entsteht auch an dieser Stelle eine richtige Baumallee, so wie in der Heideallee.
Wie die Straßenabhen ab 15. Oktober wieder fahren, lesen Sie hier.
04.10.2018
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